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Zielnetzermittlung Strom

Dezentraler Erzeuger, Heimspeicher sowie neue Lasten wie Wärmepumpen und E-Mobilität verändern die Anforderungen an die bestehenden Stromnetze grundlegend. Unsere Zielnetzplanung erstellt detaillierte Lastszenarien und ermittelt hierfür die optimale zukünftige Netzauslegung. Ein adaptiver Migrationspfad stellt einen schrittweisen Netzumbau im Rahmen von Erneuerungsmaßnahmen sicher.

Ermittlung und Untersuchung der zukünftigen Netzbelastung

Zur Ermittlung der zukünftigen Netzbelastung durch die Installation von Ladesäulen für E-Fahrzeuge, Strom-Wärmepumpen sowie einen Zubau der Erneuerbaren Energieerzeugung (Windenergie, Photovoltaik, Biomasse, etc.) wird eine Bandbreite von Last- und Einspeisungsszenarien erzeugt werden.

Die unterschiedlichen Szenarien werden über Schnittstellen in das Rechennetzmodell als Lasten bzw. Erzeuger übertragen und mit einem zeitlichen Bedarfsprofil und Gleichzeitigkeitsverhalten ergänzt. Hieraus ergeben sich neue Lastfälle für das zukünftige Netz, die zunächst simuliert und anhand der Kriterien Spannungshaltung und Betriebsmittelauslastung beurteilt werden.

Die resultierenden Kapazitätsengpässe werden durch Optimierungsalgorithmen und manuelle Netzanpassungen behoben. Der hieraus resultierende Investitionsbedarf wird anhand spezifischer Kostensätze für Leitungen und Anlagen quantifiziert.

Kapazitätsermittlung der Erneuerbaren Energie

Um die maximale Anschlusskapazität der Erneuerbaren Energie im Versorgungsnetz zu ermitteln, wird ein Iterationsverfahren verwendet. Abhängig von der zu ermittelnden Variante wird die zulässige Einspeiseleistung schrittweise, z.B. mit einer Auflösung von 100 kW, erhöht. Dieses Iterationsverfahren wird solange angewendet, bis die Randbedingungen erfüllt sind.

Adaptiver Migrationspfad vom Istnetz zum Zielnetz

Der Migrationspfad verknüpft den jährlichen Katalog von Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen aus der risikobasierten Erneuerungsplanung mit den Kapazitätsanforderungen laut Zielnetz. Hieraus kann in einem ersten Schritt abgeleitet werden, welche Kapazitätserweiterungen kurz-, mittel- und langfristig zum Zeitpunkt der geplanten Erneuerung und Erweiterung durchgeführt werden können

Der Migrationspfad zeigt somit für drei Zeiträume (z. B. 0 – 5 Jahre, 6 – 15 Jahre, 16 – 25 Jahre) auf, welche Kapazitätsanpassungen im Rahmen des Betriebsmittelersatzes und welche Kapazitätsanpassungen als reine Erweiterungsinvestitionen vorzusehen sind.

Aufgrund des regulierten Umfelds und der Netzfinanzierung aus Netznutzungsentgelten sind Investitionen nicht nur als “Kostenfaktor” zu sehen, sondern dienen langfristig der Aufrechterhaltung (oder Erweiterung) der Kapitalkostenbasis (CAPEX) und damit der Erlöse des Netzbetreibers. Um diese Effekte näherungsweise zu berücksichtigen, wird für den Migrationspfad die netzentgeltrelevante Entwicklung der CAPEX als Trend aufgezeigt.